HISTORIE

Die Ettenkircher feierten schon lange vor der Gründung der Narrenzunft Ettenkirch ausgiebig und ausgelassen Fasnet. In allen Gasthäusern der Gemeinde Ettenkirch, vor allem im Saal der „Krone“ - „bei d'r Frieda“, wo die Räumlichkeiten den gemütlichen Rahmen boten für Tanzveranstaltungen und allerlei unterhaltsame Programmpunkte. Die Ettenkircher waren hier schon immer erfindungsreich und engagiert. So gab es beim Kirchenchorball fast einstündige Inszenierungen, für die Jung und Alt wochenlang probten. Auch die anderen örtlichen Vereine, sowie die benachbarte Narrenzunft Brochenzell nutzten den Saal für ihre Bälle, die von den Ettenkirchern eifrig und begeistert besucht wurden.

Auch die Wagenfasnet war schon immer sehr beliebt bei den Ettenkircher Bürgern und wurde bis zu einem tragischen Unfall im Jahre 1979 mit sehr viel Einsatz und Begeisterung gefeiert. Dabei besuchten die „Kilchberger“ mit ihren geschmückten Fahrzeugen auch Umzüge und Gasthäuser in der näheren Umgebung.


Eine Fasnetserinnerung

Ich weiß noch, es muss so im Jahr 1938 gewesen sein. Ich war im 3. Schuljahr. Meine Großmutter (Nane) hat mir aus einem Karostöffle ein Anzügle gekauft. Dann durfte ich mit dem Fasnetswagen mit nach Taldorf zur „Goscha Marie“ fahren, weil ich Handorgel spielen konnte. Musikanten waren in der damaligen Zeit rar, und was wäre eine Fasnet ohne Musik. Von da ab durfte ich jedes Jahr mit dem Wagen mitfahren.

(Franz Amann)
 


 

Die Geburtsstunde der Narrenzunft Ettenkirch e.V. war am 24. August 1990, einem Freitagabend, im Saal der damaligen „Krone“ in Ettenkirch. In der Gründungsversammlung brachten 16 junge fasnetsbegeisterte Ettenkircher den neuen Verein auf den Weg. Ziel war (und ist es noch heute) einerseits die örtlichen Fasnetsbräuche unter einem Dach zu organisieren und zu pflegen, und anderseits in der fünften Jahreszeit „Kilchberg“ auch in den umliegenden Gemeinden entsprechend zu vertreten. Bereits vor der eigentlichen Gründung waren dazu schon viele Recherchen, Überlegungen und Ideen notwendig. So wurde zum Beispiel der geschichtliche Hintergrund mit Hilfe des Stadtarchivars in alten Schriften gestöbert und die Sage der Galeyengeister aus dem 30-jährigen Krieg ausgegraben. Auf Basis dieser Kenntnisse entstand dann aus vielen Ideen und nach einigen Entwürfen das heutige Erscheinungsbild des „Galleyengeists“.